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| Taxon_Rang = Unterart
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| Bildbeschreibung = Grizzlybär
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Der '''Grizzlybär''' (''Ursus arctos horribilis''), seltener auch '''Graubär''' genannt, ist eine in lebende des en (''Ursus arctos'') aus der der (Ursidae). Ging man in früherer Zeit noch von zahlreichen verschiedenen Unterarten auf diesem Kontinent aus, so werden heute in der Regel alle dort lebenden Braunbären mit Ausnahme der en als Grizzlybären bezeichnet.

Merkmale

Die färbung und die Größe dieser Tiere variieren in ihrem Verbreitungsgebiet. Der Begriff ?grizzly? (aus dem für ?gräulich?) bezieht sich auf sein Oberfell, dessen Haare häufig an den Enden graue Spitzen aufweisen oder von hell zu dunkel changieren. Besonders Tiere in den weisen dieses Merkmal auf, das besonders stark an Rücken oder Schulterpartie ausgeprägt ist. Grizzlys können aber auch rotblond, gelbbraun, dunkelbraun oder fast schwarz gefärbt sein. Gelegentlich haben sie einen großen weißen Fleck auf der Brust, der sich kragenähnlich bis zu den Schultern hinziehen kann. Die Farbe des Fells hängt vor allem vom Lebensraum, im Speziellen von der Nahrung und vom Klima, ab. Nach dem Abwurf des Winterfells ist das neue Deckhaar regelmäßig dunkler. Kurz vor dem Wechsel des Sommerpelzes in den Winterpelz hat das Fell eine hellere, fast verblichen wirkende Tönung. Dies ist häufig bei Individuen der Fall, deren Grundfärbung braun oder blond ist.

Die Größe des Grizzlybären nimmt generell von Norden nach Süden ab (). Während die Tiere im Norden bis zu 680 Kilogramm wiegen können, sind sie im Süden mit 80 bis 200 Kilogramm bedeutend leichter. Überall sind die Männchen deutlich schwerer als die Weibchen, durchschnittlich um 80 %. Die Kopf-Rumpf-Länge der Grizzlybären beträgt 1,5 bis 2,5 Meter, sein Schwanz misst 10 bis 12 Zentimeter. Die Schulterhöhe liegt bei bis zu 1,5 Metern.

Der Körperbau entspricht dem der übrigen Bären, der Körper ist stämmig, die Gliedmaßen sind lang und kräftig. Die Füße tragen jeweils fünf nicht einziehbare Krallen. Wie alle Bären sind Grizzlys . Der Schwanz ist ein kurzer Stummel, der Kopf ist massiv und rund. Wie alle Braunbären weist er einen Höcker am Nacken auf, der aus einer kräftigen Muskelmasse besteht. Diese braucht er, um seine Vordertatzen wirkungsvoll einzusetzen. Mit seinen Tatzen jagt er, fängt Lachse, wendet Steine zur Nahrungssuche und gräbt Höhlen. Neben dem Buckel am Nacken ist die stärker vom Kopf abgesetzte Schnauze ein Kennzeichen, das ihn vom oft gleichgefärbten unterscheidbar macht. Bei Schwarzbären ist außerdem die hellere Tönung um die Nase bis zur Schnauze hin ausgeprägter als bei Grizzlybären.

In freier Wildbahn können Grizzlys ein Alter von bis zu 30 Jahren erreichen.

Verbreitung und Lebensraum

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Grizzlybären umfasst weite Teile des westlichen und mittleren . Er stammt von einer eurasischen, über die zeitweise trockene eingewanderten Braunbärenpopulation ab. Er verbreitete sich in Wäldern und der des ganzen Kontinents bis nach . Wie weit sein Verbreitungsgebiet nach Osten reichte, ist unbekannt, Knochenfunde von der , aus und deuten an, dass es weiter reichte als ursprünglich angenommen.

Der Rückgang der Populationen begann möglicherweise bereits, als die dank der von den Spaniern eingeführten ihre Jagdtechniken verfeinerten. Mit der großflächigen Besiedlung des Landes durch die Europäer ging dann ein drastischer Rückgang der Bestandszahlen und des Verbreitungsgebietes einher. Als wichtiges Rückzugsgebiet erwies sich der 1872 gegründete . Im Kerngebiet der (den ohne Alaska und Hawaii) leben heute zwischen 1100 und 1200 Tiere in mehreren isolierten Populationen im nordwestlichen Landesteil. Im um den Yellowstone-Nationalpark und den angrenzenden leben über 500 Tiere, im und seinem Umfeld zwischen 400 und 500, im US-amerikanischen Teil des s etwa 40?50, im ''Cabinet-Yaak-Gebiet'' an der Grenze zwischen Idaho und Montana etwa 30?40 und im nördlichen um den etwa fünf Tiere. In sind sie ebenfalls aus den mittleren Landesteilen verschwunden und kommen heute nur noch in , dem westlichen und in den nördlichen Territorien vor. Im dünn besiedelten sind sie noch relativ häufig. Die heutige Gesamtpopulation wird auf rund 50.000 Tiere geschätzt.

Lebensweise

Grizzlybären sind normalerweise Einzelgänger und sowohl tag- als auch nachtaktiv. In Regionen, in denen sie nur selten mit Menschen zusammentreffen, nutzen Grizzlys häufig subalpine, offene Almen während des Tages zur Futtersuche und entfernen sich dabei weit von dichtem Buschwerk und Bäumen, die ihnen Sichtschutz geben können. Die besonders heißen Tageszeiten verschlafen sie. Ihren Aktionshöhepunkt haben sie in der Regel während der kühleren Tageszeiten und in der Dämmerung. Ein besonders üppiges Nahrungsangebot, wie es in beerenreichen Regionen oder an Flüssen während der Laichzeit der besteht, führt manchmal zur Ansammlung vieler Bären.

Trotz seines massigen Körperbaus kann der Grizzlybär eine Geschwindigkeit von über 60 km/h erreichen. Außer bei der Jagd bewegt er sich allerdings meist in gemächlichem Tempo. Normalerweise geht er auf allen vieren. Um einen besseren Überblick zu erlangen, kann er sich auf die Hinterbeine stellen und so auch einige Schritte gehen.

Grizzlys halten während der kalten Jahreszeit eine . Da die Körpertemperatur nur wenig zurückgeht und sie leicht aufzuwecken sind, spricht man nicht von einem echten . Um sich darauf vorzubereiten, legen sie im Spätsommer und Herbst einen Fettvorrat an. In Zoos gehaltene Grizzlys sind häufig auch im Winter aktiv, wenn auch mit einer gewissen Lethargie. Die Winterruhe ist vor allem auf eine Reaktion auf ein vermindertes Nahrungsangebot und weniger auf die Kälte zurückzuführen.

Nahrung

Grizzlybären sind wie die meisten Bären . An pflanzlicher Nahrung stehen Gräser, Kräuter, Schösslinge, Blüten, Wurzeln, Knollen, Nüsse und Pilze auf ihrem Speiseplan; im Sommer und Herbst machen Beeren einen wichtigen Bestandteil ihrer Nahrung aus. Bären haben zwar im Vergleich zu anderen einen verlängerten Darm, sie können aber im Vergleich zu Wiederkäuern nährstoffarme Pflanzen nur schlecht voll verwerten. Sie bevorzugen daher Pflanzen, die vollreif und leicht verdaulich sind. Die Fettdepots, die zur Überwinterung notwendig sind, legen Grizzlybären jedoch erst im Sommer und Herbst an, wenn Beeren und Früchte reifen. n sind eine der Hauptnahrungsquellen in dieser Zeit.

An fleischlicher Nahrung nehmen sie unter anderem und deren Larven zu sich, die trotz ihrer geringen Größe eine erhebliche Rolle als Fett- und Proteinquelle spielen. Insbesondere in schlechten Beerenjahren fressen Grizzlybären während des Sommers große Mengen an , , Schnecken sowie Ameisen und deren Larven. Auch können eine große Rolle in der Ernährung spielen. So wurde 1972 eine Bärin mit drei Jungen beobachtet, deren Hauptnahrungsquelle über einen Zeitraum von vier Wochen aus diesen Faltern bestand, die sie unter Steinen hervorklaubten.

Bei Grizzlybären, die an den küsten des Nordens leben, machen während ihrer wanderungen flussaufwärts einen bedeutenden Teil der Ernährung aus. Diese reiche Nahrung ist vermutlich dafür verantwortlich, dass die Tiere im Norden bedeutend größer werden als ihre im Binnenland lebenden Artgenossen.

Fortpflanzung

Die Weibchen bringen etwa jedes zweite Jahr zwischen einem und vier, meist aber zwei Junge zur Welt. Die Paarungszeit ist im Juni und Juli. Die Embryos beginnen sich aber erst mit der Winterruhe im November oder Dezember zu entwickeln. Die Jungen kommen nach einer zweimonatigen Entwicklungszeit im Januar oder Februar zur Welt. Sie sind mit etwa 30 cm Körperlänge und mit durchschnittlich 350 g sehr klein. Im ersten Monat nach der Geburt sind die Babys blind und taub. Nach zwei bis drei Jahren verlassen sie ihre Mutter.

Grizzlybären sind eng mit den en verwandt und können mit diesen Nachkommen zeugen.

Grizzlybär und Mensch

Schon die jagten und verehrten den Grizzly. Sein Fleisch wurde gegessen, sein Fell zu Kleidung und Decken verarbeitet und seine Krallen und Zähne als Ziergegenstände verwendet. Auch in der und als tier spielt der Bär bei vielen Stämmen eine wichtige Rolle.

Die europäischen Einwanderer sahen den Grizzly meist als Konkurrenten bei der Nahrungsbeschaffung und als potentielle Gefahr an. Diese Sicht sorgte für den drastischen Rückgang der Population nach Ankunft der weißen Siedler. Heute sind die Grizzlys vielerorts geschützt und ihre Populationsbestände stabil. Dank der Bestandszunahme auf etwa 500 Exemplare im die Behörde an, den Grizzly wieder auf die Liste zu setzen. In vier weiteren Gebieten der Vereinigten Staaten bleibt die Population bedroht.

In den 1970er Jahren gewöhnten sich die Grizzlys ? wie auch die ? im Yellowstone-Nationalpark an die Menschen und deren Nahrung. Sie fraßen Süßwaren wie Biscuits und Eiscreme, aber auch Grillabfälle. Es kam vermehrt zu Unfällen zwischen Menschen und den Bären. Nachdem der '''' eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet hatte ? zum Beispiel führte er geschlossene Abfalleimer sowie ein Fütterungsverbot ein und siedelte Bären um ?, nahmen die Grizzlybären allmählich ihre urtümliche, wilde Lebensweise wieder an.

Gefährdung des Menschen

Durch seine große Kraft kann ein einziger Biss oder Tatzenhieb eines Grizzlybären beim Menschen schwere Verletzungen oder sogar den Tod verursachen. Für gewöhnlich ziehen sie sich aber zurück, wenn sie Menschen herankommen hören, weswegen es von den Nationalparkverwaltungen in Nordamerika empfohlen wird, sich geräuschvoll fortzubewegen. Dadurch kann auch verhindert werden, dass Grizzlybären sich erschrecken und deshalb angreifen. Trotzdem kommt es nahezu jedes Jahr zu vereinzelten Todesfällen; insbesondere bei Begegnungen mit verletzten Tieren, mit Weibchen, die Jungtiere bei sich haben, mit Tieren, die an Kadavern fressen, oder wenn der Mensch einen Hund mitführt.

Siehe auch

Literatur

  • M.A. Cronin, S.C. Amstrup, G.W. Garner, E.R. Vyse: ''Interspecific and specific mitochondrial DNA variation in North American bears (''Ursus'')''. Canadian Journal of Zoology, 1991, 69: 2985?2992, .
  • Stephen Herrero: ''Bären ? Jäger und Gejagte in Amerikas Wildnis'', Müller Rüschlikon Verlag, Cham 1992, ISBN 3-275-01030-1
  • L.P. Waits, S.L. Talbot, R.H. Ward, G.F. Shields: ''Mitochondrial DNA phylogeography of the North American brown bear and implications for conservation''. Conservation Biology, 1998, 12: 408?417, .
  • : ''Eine kurze Geschichte der Bären''. Claassen-Verlag, 2005, ISBN 3-546-00395-0.
  • Charlie Russel, Maureen Enns: ''Die Seele des Bären. Unser Leben mit den Grizzlys von Kamtschatka''. Goldmann-Verlag, 2002, ISBN 3-442-30993-X.

Einzelnachweise

Weblinks

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|artikeldatum = 2016-03-10
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